Reissirup ist ein in Japan traditionell verwendetes Süßungsmittel
Der Reissirup ist ein Süßungsmittel, das in Japan Tradition hat und dort als eines der ältesten Süßungsmittel gilt. In der Konsistenz wie auch der Farbe ist Reissirup dem Honig sehr ähnlich, wird deshalb auch häufig als Reishonig bezeichnet. Das Süßungsmittel ist etwas weniger intensiv in der Süßung als Industriezucker und weist einen leicht karamelligen Geschmack auf.
Die Herstellung von Reissirup
Um dieses Süßungsmittel herzustellen, muss zunächst Vollkornreis gemahlen werden. Danach wird das gewonnene Reismehl mit Wasser erwärmt, wodurch die natürlich vorhandenen Enzyme freigesetzt werden. Das bewirkt, dass die enthaltene Reisstärke in Zuckerstoffe aufgespalten wird. Zudem werden feste Bestandteile aus dem Sirup herausgefiltert und die verbleibende Flüssigkeit eingedickt.
Die Inhaltsstoffe des Sirup
Ein wesentlicher Bestandteils des Reissirups sind die Oligosaccharide, die Glucose sowie die Maltose, dazu sind einige Mineralstoffe enthalten. Bedingt durch den hohen Anteil an Oligosacchariden, die auch als Mehrfachzucker bezeichnet werden, ist der Vorteil gegeben, dass die Zuckeraufnahme im Blut verzögert eintritt und dass damit durch das Süßen mit dem Sirup kein Heißhunger folgt. Wichtig zu wissen ist, dass der Reissirup anders als Industriezucker wertvolle Inhaltsstoffe wie Kalium und Magnesium, dazu Phosphor, Eisen und Calcium aufweist.
Wann eignet sich die Verwendung von Reissirup als Süßungsmittel besonders?
Im Sirup ist keine Fruktose enthalten, deshalb eignet sich dieses Süßungsmittel besonders dann sehr gut, wenn eine Fruktoseintoleranz oder Fruktose-Malabsorption gegeben ist. Auch bei einer Sorbit-Intoleranz ist der Sirup eine gute Alternative als Süßungsmittel. Weitere Vorzüge liegen darin, dass der Sirup glutenfrei und laktosefrei sowie histaminverträglich und auch vegan ist. Deshalb ist der Sirup auch für Diabetiker eine sehr gute Alternative zu anderen Süßungsmöglichkeiten, beispielsweise Honig.
Backen mit dem Sirup
Wer mit dem Siup backen möchte, sollte die vorgegebene Flüssigkeitsmenge aus dem Rezept um rund 10 Prozent reduzieren. Zucker lässt sich beim Backen komplett ersetzen – und das 1:1. Wer sehr stark gesüßtes Gebäck schätzt, sollte jeweils 100 g Zucker durch 110 bis 125 g Reissirup ersetzen. Auch als Brotaufstrich oder zur Süßung von heißen und kalten Speisen kann der Sirup sehr gut genutzt werden. Vorsicht sollte übrigens bei der Aufbewahrung des Sirups gelten. Die Gefahr, dass der Sirup nach dem Öffnen der Verpackung umkippt und dann gärt und zu schäumen beginnt, ist relativ groß. Verhindern lässt sich das, wenn der Sirup immer mit einem sauberen Messer oder Löffel entnommen wird. Sollen größere Mengen an Sirup bevorratet werden, kann er auch in entsprechenden Portionen eingefroren werden.
Der Geschmack von Reissirup
Der Sirup hat eine weniger intensive Süße als Honig oder Kristallzucker. Der Geschmack ist leicht nussig mit einer milden Karamellnote. Dazu hat er einen leicht malzigen Geschmack, was ihn weiterhin vom Zucker oder Honig unterscheidet. Dabei ist der Eigenschmack des Sirups aber nicht so intensiv, dass der Geschmack der gesüßten Speisen überdeckt würde.
Die Besonderheiten von Reissirup
Besonders am Reissirup ist, dass er einen hohen Anteil – und zwar mehr als 21 Prozent – an langkettigen Mehrfachzuckern enthält. Diese müssen zunächst vom Organismus in Einfachzucker umgewandelt werden, bevor sie dann ins Blut übergehen. Das bedeutet eine verzögerte Zuckeraufnahme im Blutkreislauf und ein langsames Ansteigen sowie anschließendes wieder Absinken des Blutzuckerspiegels. Das Ergebnis ist, dass nach dem Genuss, mit diesem Sirup gesüßten Speisen und Getränken kein Heißhunger entsteht.